Ich verbinde eigene Erfahrungen in mittelständischen Familienbetrieben im In- und Ausland mit dem durch agrarwissenschaftliche Ausbildung erworbenen Verständnis für komplexe betriebliche Zusammenhänge, der interkulturellen Kompetenz des Ethnologen und den Konfliktlösungstechniken der Mediation, um Ihnen bei der konstruktiven und einvernehmlichen Lösung ihrer Konflikte zu helfen. Nur durch wirkliches Verständnis der unterschiedlichen Positionen kann ein Konflikt gelöst werden. Die Lösung bestehender Konflikte ist die Voraussetzung für konstruktive Beziehungen und effektive Arbeit.

Was ist Mediation?

Der Begriff der Mediation stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Vermittlung“.

Mediation ist „ein strukturiertes Verfahren, bei dem die Beteiligten eines Konflikts mit Unterstützung eines unabhängigen Dritten versuchen, ihre Konflikte einvernehmlich und eigenverantwortlich zu lösen.“ Hehn 2012, 12

Der unabhängige Dritte, der das Verfahren moderiert, wird im Folgenden als Mediator bezeichnet, die Konfliktparteien, die an einem Mediationsverfahren teilnehmen, als Medianden (Einzahl: Mediand).

Mediation beruht auf fünf Grundsätzen:

  • Neutralität/Allparteilichkeit:

Der Mediator ist während des gesamten Mediationsverfahrens zur Neutralität verpflichtet.  Er ergreift niemals Partei und unterbreitet keine Lösungsvorschläge, da diese von den Medianden selbst erarbeitet werden. Jedoch moderiert er das Verfahren und greift regulierend ein, wenn die Spielregeln nicht eingehalten werden.

  • Freiwilligkeit:

Alle Verfahrensbeteiligten nehmen freiwillig an der Mediation teil. Es steht jedem der Beteiligten frei, das Verfahren jederzeit abzubrechen.

  • Selbstverantwortung:

Die Medianden sind für die Findung und Umsetzung der Lösungen für ihre Konflikte selbst verantwortlich. Ihr eigenes Verhalten entscheidet maßgeblich über Erfolg oder Misserfolg des Mediationsverfahrens.

  • Informiertheit:

Alle Beteiligten verpflichten sich, alle für das Mediationsverfahren relevanten Informationen zu teilen, damit alle auf dem gleichen Informationsstand sind.

  • Vertraulichkeit:

Alle Beteiligten verpflichten sich, die im Mediationsverfahren erhaltenen Informationen vertraulich zu behandeln und nicht an unbeteiligte Dritte weiterzugeben.

Ein Mediationsverfahren durchläuft fünf Phasen:

  • Auftragsklärung:

Der Mediator und die Medianden lernen sich in einem ersten Gespräch kennen. Der Mediator erklärt den Ablauf des Mediationsverfahrens und die Rahmenbedingungen. Es wird die Bezahlung der Kosten der Mediation geklärt und eine Mediationsvereinbarung aufgesetzt, die von allen Beteiligten, falls sie mit der Aufnahme des Verfahrens und den Bedingungen einverstanden sind, unterschrieben wird.

  • Themensammlung:

Nach Abschluss der Auftragsklärung werden die Themen gesammelt, die im Mediationsverfahren erörtert werden sollen. Hierzu werden alle Medianden befragt und angehört. Jedem der Medianden wird die gleiche Zeit zugebilligt, sich zu dem Sachverhalt zu äußern. Es äußert sich immer nur einer der Medianden auf einmal. Die Themensammlung läuft solange, bis alle Medianden sich über die zu erörternden Themen einig sind.

  • Interessenfindung:

In der Interessenfindung werden die Positionen der Beteiligten zu den einzelnen Themen festgestellt. Ihre Motivation wird erörtert. Gemeinsamkeiten werden festgestellt.

  • Optionen:

Gemeinsam werden Lösungsvorschläge gesammelt und auf ihre Praxistauglichkeit für die bestehenden Konflikte überprüft. Am Ende dieser Phase gibt es eine Liste mit Lösungsvorschlägen, hinter denen alle Beteiligten stehen.

  • Lösungen/Abschlussvereinbarung:

Die Medianden haben sich nach der vierten Phase konkrete Gedanken darüber gemacht, wie man die erarbeiteten Lösungsvorschläge in die Praxis umsetzen kann. Nun werden diese Maßnahmen erörtert und gemeinsam praktikable Lösungen daraus erarbeitet, mit denen die Medianden zufrieden sind. Nachdem sich die Medianden über das weitere Vorgehen einig sind, wird eine Abschlussvereinbarung aufgesetzt.

 

Manchmal wird von den Medianden nach Abschluss des Mediationsverfahrens noch ein weiterer Termin erbeten, weil sich bei der Umsetzung der gemeinsam erarbeiteten Lösungen unerwartete Schwierigkeiten eingestellt haben. Auch dafür stehe ich, falls gewünscht, natürlich gern zur Verfügung.

 

Quelle der Definition von Mediation:

Hehn, M. [2012]: Mediation im landwirtschaftlichen Bereich. BERLINER WISSENSCHAFTS-VERLAG, Berlin